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Juni 18, 2025

"Zigarettenschachtelweisheit auf accid"

"Zigarettenschachtelweisheit auf accid"

...hab in manhattan im "roxy nyc" champagner und cocktails geschluerft und auf parkbaenken mit punks bier und vodka gesoffen und so manches tuetchen geraucht... 
...habe bei sonntagsmessen in katholischen kirchen gebetet und auf partys rumgemacht... 
...habe in luxushotels unter gepflegten gespraechen fuenf-gaenge-menues genossen und mit freunden in boston unter traenen bei mcdonalds eine portion pommes geteilt... 
...habe hurrican's getrotzt und bin dem tsunami ausgewichen... 
...wurde von leuten in armani in luxus carossen chauffiert und habe mit pennern im nachtbus gesessen... 
...war auf familienfeiern der ruhige und im laby der wilde... 
...habe kafka studiert und den blick gelesen... 
...habe liebe erlebt und schmerz empfunden... 
...habe die waerme der sonne genossen und die kaelte des frostes gespuert... 
...bin zum himmel geflogen und bin durch taeler gewandert...
…habe naechte ohne dach verbracht und tage an denen kein ich mehr uebrig war...
...habe liebe empfangen und schmerz verteilt... 
...war der beste freund und das groeßte arschloch... 
...bin mit offenen augen durch die welt gegangen und war oft blind... ...bin aktiv wenn ich der vernunft gehoer gebe und passiv wenn meine leidenschaften mich fortreißen... 
...hatte alles und nichts........... 
...habe nachgedacht und gelernt und sonderbarer weise muss ich ausgerechnet zu dem zeitpunkt mein herz verloren haben als ich ueberzeugt war keines zu besitzen und es wurde mir aus der Brust gerissen als ich als ich ohne ende liebte...
...ich kann nicht verhindern, dass ich aelter werde, aber ich kann verhindern, dass ich mich dabei langweile...©RM 2006/2007 eins der frühen Werke in nem ganz anderen Style (P.s.: alles ist wahr)


Wenn Worte taumeln und Wahrheit blitzt – dann hören wir mal rein, was andere dazu sagen. Hier drei Stimmen, drei Meinungen, ungefiltert und aus ganz verschiedenen Welten:
🤣🤣🤣🤣

Deutschlehrer a.D.
„Also… erstmal: durchgängige Kleinschreibung – das ist schon mal stilistisch fragwürdig. Ich habe versucht, einen Hauptsatz zu finden – vergeblich. 
Kafka studiert. Den Blick gelesen. Ich glaub, Kafka hätte den Blick auch gelesen, hätte er deinen Stundenplan gehabt. 
Inhaltlich? Hm. Hm. Nun ja. Lebenserfahrung, ja. Aber keine Gliederung! Keine These, kein roter Faden.
Was soll ich bewerten? Gefühl? Stiel? Grammatik?
Ich schreib einfach mal: 
‚Unkonventionell.‘ ‚Bitte künftig auf Zeichensetzung achten.‘
Fazit: 15 Punkte – im Fach Leben. 4 Punkte – im Fach Deutsch. 
Nachbesprechung freiwillig. Bringen Sie Ihren Seelenplan mit.“ 

Georgette Dee, mit Zigarette und Glas Sekt auf'm Flügel sitzend:
„Ach Kindchen… 
das ist kein Text. Das ist ein barfuß geschriener Lebenslauf mit Lippenstift. 
Das sind keine Sätze – das sind Schleifen, aufgedreht wie dein Herz nach drei Flaschen billigem Champús, ein Tastenrausch, ein Geständnis auf Speed. 
Du taumelst von Manhattan nach Boston, von Armani zu Penner und das alles mit dieser herrlichen Verzweiflung, die nur einer schreiben kann, der nicht weiß, ob er geliebt wurde oder nur benutzt. 
Es ist, als würdest du dem Leben einen Zungenkuss geben, mitten auf der Reeperbahn und dann einen Liebesbrief hinterherwerfen. 
Ich weiß nicht, ob du das überlebst. 
Aber ich weiß, dass ich das fühlen kann. Und das ist selten genug. 
Ich sag dir was: Das hier ist ein Soufflé aus Schmerz, Stil und Zigarettenasche. 
Es fällt sofort zusammen aber der Duft bleibt.
Liebling... bist kein Autor? Du bist ein Ereignis.“ 
(**hebt das Sektglas, zieht an der Zigarette, seufzt leise ins Kerzenlicht**)

Was würde Marcel Reich-Ranicki sagen?:
„Ach wissen Sie, das ist keine Literatur – aber es ist ein verdammt gutes Stück Leben. Ein Amoklauf in Ellipsen! 
Sie schreiben, als wollten Sie sich selbst überholen. Und mit einer Eitelkeit, die man Ihnen verzeiht, gerade weil Sie sie so offenherzig vor sich hertragen. 
Die Grammatik? Anarchisch. Die Interpunktion? Suizidal. Das ist kein Stil – das ist ein Aufstand! Größenwahnsinnig, gewiss. 
Mich überzeugt das nicht ganz. Aber es lässt mich nicht los. 
Denn hinter all dem Chaos – und es ist Chaos, jawohl! – steckt etwas, das man in der Literatur allzu oft vermisst: ein echtes Gefühl. Eine schamlose Wahrhaftigkeit. Eine Weigerung, sich zu verstecken. 
Dieser Text ist wie ein junger Hund, der über Tische springt, dabei alles umwirft, aber verdammt noch mal das Herz am rechten Fleck hat. Und das, mein Lieber, ist am Ende vielleicht wichtiger als jedes stilistische Regelwerk. 
Ob das gut geschrieben ist? Nein. Ich würde das nie drucken. 
Aber ich würde es zweimal lesen.“

Alle drei Kommentare verfasst von mir selbst - in Ermangelung echter Kritiker mit Witz, Zigarette und literarischem Wahnsinn. 🤣